Die lieben Hausaufgaben - ein leidiges Thema!
Wochenhausaufgaben als Revolution der Hausaufgabenproblematik?
Das Problem mit den Hausaufgaben
Täglich passende Hausaufgaben aufzugeben, zu erklären und aufschreiben zu lassen, ist mit einem enormen Zeit- und Organisationsaufwand verbunden. Anschließend müssen sie dann natürlich wieder eingesammelt und korrigiert werden. Nicht zu vergessen ist der Aufwand, vergessene und unvollständige Hausaufgaben einzutreiben und zu dokumentieren. Um diesem Zeit- und Organisationsaufwand zu entgehen, habe ich nun über die Jahre hinweg verschiedene Möglichkeiten ausprobiert.
Zum Beispiel habe ich es mit Wochenplanarbeit versucht. Allerdings gestaltete sich hier der Aufwand nicht viel geringer und es blieb immer noch viel Zeit für die Erklärungen und das Einsammeln auf der Strecke. Zudem wurden oft viele Kopien benötigt und dies endete bei manchen Kindern regelrecht im Chaos. Außerdem machte ich gerade in 1/2 oft die Erfahrung, dass die Kinder noch gar nicht in der Lage waren, sich die Aufgaben über eine ganze Woche einzuteilen. Und letztendlich saß ich dann oft am Wochenende mit einem riesigen zu korrigierenden Berg zuhause und stellte oft erst dann fest, dass bei manchen Kindern doch noch etwas fehlte. Auch das musste wieder dokumentiert und rückgemeldet und anschließend wieder eingesammelt werden, um erneut mit der Korrektur zu beginnen. Alles in allem stellte mich auch diese Lösung nicht zufrieden.
Organisation der Wochenhausaufgaben Irgendwann bin ich dann auf der Suche nach der Revolution der Hausaufgabe auf Wochenhausaufgaben gestoßen und seitdem sehr glücklich mit dieser Lösung. Die Kinder bekommen immer am Montag einen vorstrukturierten Arbeitsplan, auf dem klar festgelegt ist, was an den einzelnen Tagen von Montag bis Donnerstag als Hausaufgabe zu erledigen ist. Meist ist es pro Fach ein Arbeitsblatt im DinA4-Format, doppelseitig bedruckt und zu einer kleinen Broschüre gefaltet. An jedem Tag soll dann eine DinA5-Seite bearbeitet werden.
Bei den Erstklasskindern geht es in Deutsch zB darum, Buchstaben zu üben, einfache Wörter zu schreiben oder eben auch zu lesen. Die Zweitklässer erhalten in Deutsch oft ein Arbeitsblatt mit Lernwörterübungen. In Mathe erstelle ich passgenaue Rechenaufgaben im aktuellen Zahlenraum mit dem aktuellen Schwerpunkt. Wichtig ist dabei insgesamt, dass sich die Übungsformate immer wieder wiederholen, so dass es keiner ausschweifenden Erklärung bedarf. Die Kinder nehmen das Blatt dann mit nach Hause und erledigen jeden Tag die jeweilige Seite. Wer die Wochenhausaufgabe am Freitag Morgen vollständig abgibt, hat am Freitag hausaufgabenfrei. Seit ich dies eingeführt habe, kamen vergessenen Hausaufgaben so gut wie gar nicht mehr vor.
Die Vorteile der Wochenhausaufgabe
Durch die Wochenhausaufgabe haben die Kinder eine gewisse Flexibilität bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben. Ist ein Wochentag zum Beispiel sehr vollgepackt, so kann die Tagesaufgabe auch an einem anderen Tag erledigt oder am Freitag, an dem ja keine neue Hausaufgabe dazu kommt, nachgeholt werden - so wie es bei jedem individuell am besten passt. Mein Wochenende ist nun auch nicht mehr mit Korrekturen überladen, da ich bereits am Freitag die Wochenhausaufgabe kontrolliere. Durch die Übersichtlichkeit fällt meist auch auf den ersten Blick auf, wenn noch etwas fehlt. Die restlichen Schultage der Woche sind dann komplett vom Thema Hausaufgabe befreit, was wirklich unglaublich viel Zeit einspart, vor allem natürlich auch in der jahrgangsgemischten Klasse, in der ja sozusagen immer 2 Klassen mit Hausaufgaben bedient werden müssen. Grundsätzlich gebe ich eher wenig Hausaufgabe auf und setze dann lieber auf gründliches Arbeiten und auch auf individuelle, passgenaue Rückmeldung.
Differenzierung bei der Wochenhausaufgabe Um den leistungsstarken Kindern trotzdem gerecht zu werden, haben zudem alle Kinder Lies-mal-Heftchen und Zahlenfüchse aus dem Jandorfverlag (unbeauftragte, unbezahlte Werbung). Darin können sie individuell noch zusätzlich üben. Hierbei überlasse ich aber die Steuerung und die Kontrolle größtenteils den Eltern, die zuhause ja besser einschätzen können, wie viel Zeit und Kraft noch vorhanden ist. Zusätzlich zu den Wochenhausaufgaben gibt es ab und an mal eine vorbereitende Hausaufgabe, also zum Beispiel Material zu einem bestimmten Thema mitzubringen oder Wörter zu einem Wortfeld / einer Wortfamilie zu sammeln. Zudem lasse ich jeden Monat unser Gedicht des Monats auswendig lernen sowie zweimal im Jahr eine Buchvorstellung vorbereiten.
Fazit
Insgesamt gesehen habe ich mit der Wochenhausaufgabe sehr positive Erfahrungen gemacht. Wir sparen sehr viel wertvolle Unterrichtszeit. Zudem können die Kinder sich die Hausaufgabe flexibler einteilen. Und seit wir mit der Wochenhausaufgabe arbeiten, kommt es kaum noch vor, dass Hausaufgaben fehlen, was vermutlich auch darin liegt, dass nicht täglich neue Hefte und Bücher eingepackt werden müssen.
Beispiele für meine Wochenhausaufgaben findet ihr hier:
(Werbung in eigener Sache) Viel Spaß damit ❤️ 💕
Liebe Jessica,
die Idee der Wochenhausaufgabe finde ich großartig!
Hast du vielleicht auch ein Bundle für 3/4 Klasse erstellt oder in Planung, das man erwerben kann?
Herzliche Grüße,
Katharina